Emerging Market

Der aktuelle Trend in Sachen Anlagetipps wird mit dem Begriff “Emerging Market” umschrieben. Wohin man auch schaut, diese Art der Geldanlage wird als das Non-Plus-Ultra gehandelt. Emerging Market scheint sich für die Zukunft zu rechnen. Doch ist es wirklich eine gute Geldanlage oder überwiegen doch die Risiken? Diese Frage stellen sich viele Verbraucher, die nach einer lukrativen Anlageform suchen.

Grundsätzlich handelt es sich bei “Emerging Markets” um Staaten, die wirtschaftlich noch ein wenig im Hintertreffen liegen. Die Entwicklungsaussichten sind bei diesen Ländern jedoch im Wirtschaftssektor gut und vor allem verfügen sie voraussichtlich über eine relativ hohe politische Stabilität. Als bestes Beispiel zeigen sich die BRIC-Staaten

Brasilien, Russland, Indien und China, die unter diesem Begriff zusammengefasst werden, zeigen die richtigen Attribute. Seit einigen Jahren zeigt die Wirtschaft ein äußerst hohes Wachstum. Grund für dieses Wirtschaftswachstum ist der Rückzug der westlichen Industrien aus diesen Ländern. Der Westen ist dazu übergegangen in diesen Ländern nicht mehr zu produzieren oder zu investieren. Mittlerweile ist die wirtschaftliche Entwicklung in China so stark, dass das Land als “Werkbank der Welt” gesehen wird.

Allerdings hat das Wachstum hier noch lange nicht das Höchstmaß erreicht. Mittlerweile beginnen die BRIC Staaten neben den bisher produzierten einfachen Produkten auch hochwertige und komplizierte Produkte herzustellen. Durch dieses Mehr an Know-How und die entsprechenden einfließenden Investitionen erhalten die Industriestaaten auch in den anspruchsvollen Wirtschaftsbereichen Konkurrenz. Da die einzelnen Staaten jedoch noch lange nicht den wirtschaftlichen Rückstand aufgeholt haben, können sie viele Entwicklungen und Prozesse einfach aus den Industriestaaten übernehmen und imitieren. Sie müssen also nicht gezwungener Maßen eigene Produkte und Produktionswege entwickeln. Daraus resultieren die hohen Wachstumsraten in den “Emerging Markets”. Voraussetzung ist natürlich, dass die Staaten politisch stabil bleiben.

Der zunehmende Wohlstand in diesen Staaten hat zur Folge, dass auch der Konsum ansteigt. Dadurch werden diese Regionen langfristig auch als Absatzmarkt für die westlichen Industrieländer interessant. Die enorm hohe Bevölkerungsrate in diesen Staaten tuen ihr übriges, um einen extrem wichtigen Absatzmarkt zu schaffen. Man muss bedenken, dass allein in China und Indien jeweils über eine Milliarde Menschen leben. Damit bringen sie mehr Einwohner an den Start als die gesamte EU und die USA zusammen.

Die riesige Bevölkerungsdichte sorgt auch dafür, dass dieses Wachstum in absehbarer Zeit nicht wieder so stark absinken wird. Denn ein fortwährender Nachschub an Arbeitskräften ist gewährleistet. Dies im Zusammenspiel mit den niedrigen Lohnkosten wird voraussichtlich für ein relativ stabiles weiteres Wachstum sorgen, selbst wenn die Produktionsstätten dazu aus den Metropolen verlegt werden müssen, in denen die Löhne schon stärker gestiegen sind.

Investitionen in den “Emerging Market”

Für viele Leute stellt der “Emerging Market” damit eine interessante Anlagemöglichkeit dar. Investoren haben hier gleich mehrere Möglichkeiten an der wirtschaftlichen Entwicklung der Staaten teilzuhaben und vor allem daraus zu profitieren. Eine Möglichkeit einen Gewinn aus seiner Investition zu erzielen, wäre es das Geld direkt in einem dieser Länder zu investieren und anzulegen. Eine andere Möglichkeit, die ebenso Erfolg verspricht, wäre es sich an Firmen zu beteiligen, die in diese Regionen exportieren.

Empfehlenswert sind ebenfalls Fonds, die sich auf diese Märkte spezialisiert haben. Der hierbei verwendete MSCI Emerging Markets Index sorgt für eine Minimierung des Risikos, da er sehr breit gestreut wird. Damit können auch kleinere Anleger in den Renditegenuss kommen.

Investiert man in westliche Firmen, die den Emerging Market als Absatzmarkt haben und denen sich dort große Wachstumsmöglichkeiten eröffnen, ist man mit seiner Anlage auch noch relativ sicher. Insbesondere die Automobilindustrie und der Maschinenbau sind hier derzeit als sehr interessant und ausbaufähig zu sehen.

Eine Investition in einzelne Unternehmen, die ihren Sitz in diesen Ländern haben, also direkt von dort kommen, ist hingegen eher mit Vorsicht zu geniessen. Schließlich sind diese Märkte in der Regel für Aussenstehende dorch wesentlich undurchsichtiger und unkontrollierbarer. Mit einer solchen Investitionsform würde man ein erhöhtes Risiko eingehen. Ein Risiko, dass zumindest wenn man sich in diesen Märtken nicht hunderprozentig zu Hause fühlt und diese in und auswendig kennt, schwer abschätzen lässt. Daher sollte man sich eine Investition in ein einzelnes Unternehmen gut überlegen.

Nichts desto trotz bieten die Emerging Markets auf alle Fälle eine ziemlich gute Rendite- und Wachstumsmöglichkeit. Allerdings sollten gewiefte Anleger nicht mehr als 20 bis 30 % ihrer Gesamtinvestitionen in diese Anlageform stecken. Nur so können eventuell auftretende Kursschwankungen und Rückschläge kompensiert werden. Denn so gut man eine Investition auch plant, ein Restrisiko bleibt bestehen.