Stufenzinsanleihe
Schatzbrief wird Stufenzinsanleihe. Bei vielen Familien war der Bundesschatzbrief eine beliebte Form der Geldanlage, da es sich um eine sehr sichere Art handelte, sein Geld zu vermehren. Leider ist der Bundesschatzbrief mittlerweile nur noch Geschichte. Trotzdem gibt es Alternativen für Sicherheitsbewusste im Bereich Festgeld. Kaum ein Maskottchen war so bekannt wie die Schildkröte “Günther Schild”, die in Funk und Fernsehen für die Bundesschatzbriefe warb. Jahrelang haben besonders Familien gerne auf den Rat der Schildkröte gehört, da es sich beim Bundesschatzbrief um eine Geldanlage mit hoher Sicherheit und Rendite handelte. Jahr für Jahr erzielte man einen risikolosen Sparzuwachs, der bei weitem mehr als ein normales Sparbuch abwarf.
Allerdings verlor die arme Schildkröte Mitte des vergangenen Jahrzehnts mehr und mehr an Einfluss. Die Verschuldung des Staates Deutschland brachte es mit sich, dass das Schildkrötenleben hart wurde und gerade in der Eurokrise für die Schatzbriefe in den ersten Anlagejahren kaum mehr mit Zinsen zu rechnen war. Entsprechend konnten die Anleger auch mit noch so viel lieben Worten von der Schildkröte nicht mehr zum Kauf der Bundesschatzbriefe bewegt werden.
Schließlich ist jede andere Geldanlage, bei der es Zinsen gibt, immer noch besser als ein Schatzbrief für den es keine Zinsen gibt. Selbst bei täglich verfügbaren Geldanlagen gibt es immer hin ein bis zwei Prozent. Kein Wunder, dass Schildkröte Günther nach 40 Jahren lieber freiwillig in den Ruhestand ging. Der Staat stellt den Verkauf von Bundesschatzbriefen ein und auch Bundesanleihen können von Privatanlegern nur noch bei der Hausbank gegen Gebühr erworben und dort im Depot mit weiteren Depotgebühren verwaltet werden.
Da entscheidet sich wohl jeder Privatanleger gegen die Bundespapiere und für ein Festgeldkonto, auch wenn der Schatzbrief nicht komplett ausstirbt. Nachdem der Staat die Privatkundengeschäfte aufgegeben hat, vertreiben viele Banken ihre Stufenzinsanleihen als Schatzbrief. Allerdings werden diese Bankschuldverschreibungen im Falle einer Krise zum Risiko, da die Bank diese nur insoweit zurückzahlen muss, wie es die Zahlungsfähigkeit des Geldinstitutes zulässt. Da kann es schnell zu bösen Überraschungen kommen.
Es bieten sich noch andere Alternativen der Marke “Deutsche Wertanlage”. Neben den bereits erwähnten Bundeswertpapieren, die an der Börse gehandelt werden und von Privatleuten bei der Hausbank über das Depot bezogen werden können, sind zweijährige Bundesschatzanweisungen, fünfjährige Bundesobligationen und Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn oder dreißig Jahren zu bekommen. Bedenkt man allerdings die Inflation so ist die Rendite hier meist eher kontraproduktiv und liegt gegen Null.
Sicherheit bleibt bei den Geldanlagen gerade für Familien aber weiterhin das große Thema. Ebenbürtige Alternativen finden Anleger nun beim Festgeld. Schließlich wird hier europaweit ein voller Kapitalschutz geboten, wofern die Einlage 100.000 Euro nicht übersteigt. Bei deutschen Anlagen kommt der Anleger manchmal sogar bei höheren Einlagen in den Genuss einer vollen Absicherung durch die Einlagensicherungsverbünde der Sparkassen, Banken und Genossenschaftsinstitute. Entsprechend können Anleger ruhigen Blutes auf die Vermehrung ihrer Einlagen warten.