Grundstrategien

Grundstrategien – Konservativ – Progressiv – Aggressiv

Als konservativer Anleger bevorzugen Sie sichere Investments mit überschaubaren Risiken. Sie streben langfristige Gewinne an und denken in Zeitabschnitten von fünf bis zehn Jahren. Sie konzentrieren sich hauptsächlich auf Anleihen und einigen ausgewählten Aktien. Sie beschränken sich dabei auf Qualitätstitel (meist Standartwerte) und Sie sind stets ausreichend liquide. Die konservative Anlage ist für Anfänger, die nach und nach ihren Aktienanteil ausbauen möchten, geeignet.

Als progressiver Anleger mischen Sie Anleihen und Aktien. Dabei gilt Ihr Hauptinteresse den Aktien, die Anleihen dienen zur Grundversorgung. Sie denken kurz- bis mittelfristig und kaufen Papiere gelegentlich auch nur für wenige Wochen ein. Sie konzentrieren sich darauf, vernachlässigte Werte unter den Spezialwerten zu suchen. Da Spezialwerte weitaus riskanter sind als Standarttitel, bedürfen sie einer besondern Behandlung. Sie kaufen Standarttitel bei sinkenden Kursen dazu, um den Einstieg zu verbilligen, denn dadurch sinkt der Durchschnittspreis pro Aktie. Diese Strategie kann bei Spezialwerten ins Verderben führen. Aus diesem Grund empfiehlt sich bei Spezialwerten der Zukauf nur in Ausnahmefällen bei sinkenden Kursen. Um Verluste zu verhindern (Stop-Loss), gilt für die meisten Titel eine eiserne Zehn-Prozent-Regel. Diese Regel besagt, den Verkauf der Aktie, wenn der Kurs um zehn Prozent gefallen ist. Das gilt auch für Ihre ausländischen Aktien. Deshalb sollten Sie als progressiver Anleger auch da immer ein Auge drauf haben.

Natürlich sichern Sie auch Ihre Gewinne ab – Sie verkaufen nach einem Kursgewinn von 30 – 40 Prozent. Diese Methode von Gewinnsicherung und -abbruch wird auch als „Protective-Gewinn-Stop“ bezeichnet. Die richtige Auswahl der Aktien ist für Sie extrem wichtig. Sie können bei Standartwerten nicht viel falsch machen. Der Kurs steigt, wenn der Markt steigt und umgekehrt.

Bei Spezialwerten ist es schon riskanter. Sie brauchen dafür als Anleger spezielles Wissen. Eine bewährte Methode ist die Beobachtung einer bestimmten Anzahl (mindestens 100) in- und ausländischer Aktien. Aus diesen Aktien werden dann die besten und die am meisten vernachlässigten Werte herausgesucht.

Sie als progressiver Anleger hoffen auf die Wende (Turn-around-Situation) von Unternehmen, deren Geschäfte und Aktienkurse am Boden liegen, die aber noch kerngesund sind. Oft kommt es hier zu Gewinnen von mehreren 100 Prozent. Ihr Depot hat aber auch ein Sicherheitsnetz. Sie als Anleger streuen Risiko. Sie setzen nie nur einen Titel, aber auch nicht mehr als fünf bis zehn Titel. Dadurch behalten Sie den Überblick. Haben Sie einmal eine Aktie gekauft, haben Sie Zeit. Solange der Trend weiterhin nach oben zeigt, entmutigen Sie kurzfristige Rückschläge nicht.

Wenn Sie ein aggressiver Anleger sind, reizt Sie das Risiko. Sie gehen aufs Ganze. Ein Investment wird für Sie erst ab zweistelligen Gewinnraten interessant. Die Streuung des Risikos ist ihnen nicht so wichtig. Sie möchten möglichst mit Ihrem gesamten Kapital Gewinn machen und mit Ihrem gewählten Engagement richtig liegen. Das ist auch der Grund, warum Sie in der Regel zu 100 Prozent investieren. Oft erhöhen Sie noch über Kredite Ihr Investitionskapital. Aber auch Sie beachten einige Regeln zur Vorsicht. Nicht nur der Börsentrend muss stimmen, sondern auch die Wahl des Titels. Die Techniken „Protective-Gewinn-Stop“ und „Stop-Loss“ sind unentbehrlich.