Unternehmensanleihen

Werden als Kapitalanlage zunehmend beliebter

Hauptgrund dafür sind die attraktiven Renditen, die diese Anleiheform, auch als “Corporate” oder “Corporate Bond” bekannt erzielt. Da die Bank als Kreditgeber durch Privatpersonen ersetzt wird, sind höhere Zinszahlungen an den Investor die Regel. Dabei hängt die Höhe der Zinszahlungen (bei Corporate Bonds heissen diese Kupons) entscheidend von der Bonität und dementsprechend dem Rating des Unternehmens ab. Je höher die Ausfallwahrscheinlichkeit einer Anleihe, also das Risiko, desto höher ist auch die Rendite die erzielt werden kann.

Einige Unternehmensanleihen enthalten daher besondere Klauseln, dass die Zinszahlungen bei einer Änderung des Ratings während der Laufzeit angepasst werden. Doch auch bei einem Ausfall, gehen Anleiheinvestoren fast nie leer aus: Da eine Anleihe Fremdkapital darstellt, werden die involvierten Gläubiger bevorzugt bedient und erhalten daher auch dann noch Geld, wenn Aktieninhaber leer ausgehen würden. Dennoch ist auch bei dieser Form der Kapitalanlage ein gewisses Risiko vorhanden, da nicht garantiert ist, dass die ursprüngliche Investitionssumme auch wieder erreicht werden kann.

Dennoch stellt eine Unternehmensanlage eine attraktive Alternative insbesondere zur Festgeldanlage dar. Da bei beiden Anlageformen die Laufzeit festgelegt ist und eine Tilgung beziehungsweise Auflösung des Kontos erst an deren Ende erfolgt, sind beide Formen der Kapitalanlage gut vergleichbar. Selbst bei sehr sicheren Investitionen, beispielsweise bei der Commerzbank AG (Fitch-Rating von A+), lassen sich bedeutend höhere Zinserträge erzielen als bei einer Anlage in Festgeld.

Während die Commerzbank momentan einen Zins von 3.875% ausschüttet liegt der maximale Zinssatz auf Festgeld momentan bei 2.6%. Möchte man etwas mehr Risiko eingehen, lassen sich noch weitaus größere Unterschiede feststellen. Bei einer 12-Monatigen Anlage in Volkswagen Intl.-Anleihen (Fitch-Rating BBB+) erhält man momentan einen Zinssatz von 5.625%, während man bei einer Festgeld bei der VW-Bank über die selbe Dauer nur 2% erhalten würde.

Wie auch bei einer Anlage in Festgeld erfolgt die Tilgung des Kredits und damit die Auszahlung der Starteinlage erst am Ende einer zuvor festgelegten Laufzeit. Die anfallenden Zins- und Kuponzahlungen hingegen werden jeweils jährlich ausgezahlt und können so direkt wieder angelegt werden. Auf diese Weise lassen sich entgangene Zinseszins-Gewinne leicht vermeiden.

Ein bedeutender Unterschied zwischen Festgeld und Unternehmensanleihen ist jedoch, dass man die letztgenannten jederzeit wieder am Kapitalmarkt, meist einer Börse, verkaufen kann.

Dadurch verbinden sich die hohen Zinsen mit einer schnellen Verfügbarkeit des angelegten Geldes, was ein entscheidender Vorteil gegenüber einer Kapitalanlage in Festgeld ist. Auf diese Weise lässt sich auch das Risiko eines Zahlungsausfalls noch weiter reduzieren, da man seine Anleihe bei sinkender Bonität des Unternehmens jederzeit verkaufen und seine Investition auf diese Weise absichern kann.